News Model Context Protocol: Die unsichtbare Infrastruktur für intelligente B2B-Beschaffung

In diesem Beitrag erklärt unser Geschäftsführer Patrick Dornbusch, wie das Model Context Protocol (MCP) die Brücke zwischen KI-Agenten und B2B-Beschaffung schlägt. Er zeigt, warum Standards wie OCI und cXML allein nicht mehr ausreichen – und wie MCP den entscheidenden Übersetzer liefert. Ein praxisnaher Blick darauf, wie KI-Agenten schon bald Einkaufsprozesse in Unternehmen vereinfachen werden.

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Model Context Protocol: Die unsichtbare Infrastruktur für intelligente B2B-Beschaffung

2025 ist das Jahr der KI-Agenten. Spätestens seitdem Gartner seinen Hype Cycle 2025 veröffentlicht hat, taucht das Thema in jeder KI-Diskussion auf, die ich führe. Verständlich. Wenn ich mir die Entwicklungen im B2C-Commerce anschaue, bin auch ich begeistert von dem, was bereits möglich ist. Bei meinen privaten Online-Shopping-Problemen konnte ich oft nicht mehr unterscheiden, ob eine echte Person im Customer Support antwortet oder doch eine KI.

Wenn ich hingegen auf die B2B-Beschaffung blicke, sieht das völlig anders aus. Hier dominieren nach wie vor dieselben OCI- und cXML-Protokolle, die bereits seit 20 Jahren der Goldstandard sind. Wir haben diese wahnsinnig intelligente Agenten-Technologie, die auch die interne Beschaffung revolutionieren könnte. Wäre da nicht das altbekannte Kommunikationsproblem – der eine spricht nicht die Sprache des anderen.

MCP: Endlich ein Übersetzer für KI und B2B

Das Model Context Protocol ist ein generischer Standard für Kontextdaten in KI-Systemen. Klingt abstrakt? Ist es auch, aber die Auswirkungen sind sehr konkret. MCP ermöglicht es uns als externem Dienst, auf einheitliche Weise mit verschiedenen KI-Modellen zu kommunizieren. Es ist gewissermaßen ein Super-Übersetzer.

Für unseren Use-Case der internen Beschaffung bedeutet das: Ein KI-Agent ist in der Lage, über MCP bei Lieferanten nach Produkten zu suchen, diese in Warenkörbe zu legen und an ERP-Systeme weiterzuleiten. Alles in einer Sprache, die jedes KI-System versteht. Damit haben wir einen einheitlichen Standard und müssen nicht für jedes LLM eine eigene separate Schnittstelle bauen.

So sieht Beschaffung mit MCP in der Praxis aus

Ein Beispiel aus unserem Arbeitsalltag: Eine Mitarbeiterin chattet in Microsoft Teams mit dem unternehmenseigenen KI-Assistenten und sagt: „Ich brauche neue Arbeitsschuhe, Größe 42, bis Freitag“ Der Ablauf im Hintergrund:

  • Das KI-Modell versteht die Anfrage und weiß dank MCP, welche Dienste verfügbar sind.
  • Es ruft über unsere MCP-Schnittstelle beim entsprechenden Lieferanten die Produktdaten ab.
  • Das Modell filtert nach Verfügbarkeit und Lieferzeit.
  • Es stellt dem Mitarbeiter passende Optionen vor.
  • Nach der Auswahl legt es das Produkt in den Warenkorb.
  • Der fertige Warenkorb wird via OCI oder cXML an das ERP-System übertragen.
  • Dort greifen die gewohnten Freigabe- und Budgetprozesse.

Diese nachgelagerten Schritte bleiben vollständig in der Verantwortung des Unternehmens. PunchCommerce stellt lediglich die vorbereiteten Daten zur Verfügung. Dabei greift es nicht in Rollen, Budgets oder Genehmigungen ein.

Das Besondere: Der Mitarbeiter bleibt in seiner gewohnten Arbeitsumgebung, die internen Prozesse bleiben unverändert, aber der Suchprozess wird drastisch vereinfacht.

PunchCommerce als MCP-Gateway: Die Brücke zwischen KI und B2B

Für mich ist unsere Rolle im KI-Game klar definiert: Wir sind die Schnittstelle. Während andere Milliarden in die Entwicklung von KI-Agenten investieren, konzentrieren wir uns darauf, diese Agenten mit der bestehenden B2B-Infrastruktur zu verbinden.

Wir arbeiten daran, eine MCP-kompatible Schnittstelle speziell für B2B-Beschaffung und PunchOut-Prozesse zu entwickeln, die Folgendes kann:

  • KI-Modelle können über unsere MCP-Schnittstelle auf Produktkataloge von Lieferanten zugreifen.
  • Warenkörbe werden nahtlos an bestehende ERP-Systeme übertragen
  • Unternehmen können mehrere KI-Modelle gleichzeitig nutzen – alle über eine universelle Schnittstelle

Das bedeutet: Hat ein Unternehmen 20 Lieferanten bei PunchCommerce angebunden, kann das KI-Modell über alle 20 Lieferanten hinweg suchen – ohne dass sich jemand Gedanken über die technische Integration machen muss.

Gute alte Standards schaffen neue Möglichkeiten

Während die E-Commerce-Branche über die nächste große KI-Revolution diskutiert, arbeiten wir an den Standards und der Infrastruktur, die diese Revolution erst möglich machen. Aktuell arbeiten wir daran, unsere MCP-Schnittstelle für PunchOut-Prozesse fertig zustellen und zu testen. Doch nicht nur die Einkäuferseite wartet auf intelligente Automatisierung, auch die Lieferanten möchten ihre Systeme über MCP anbinden. Dazu aber in einem späteren Beitrag mehr.

Die Zukunft der B2B-Beschaffung wird nicht von einem einzelnen Super-Agenten geprägt, sondern von standardisierten Schnittstellen, die verschiedene KI-Systeme mit der bestehenden Geschäftswelt verbinden. Wir bauen diese Brücken. Heute für PunchOuts, morgen für die vollständig automatisierte Beschaffung.

Sie arbeiten bereits mit PunchOut-Protokollen und möchten die Möglichkeiten von MCP für Ihr Unternehmen erkunden? Sprechen Sie direkt mit unserem Geschäftsführer Patrick Dornbusch - wir suchen Partner, mit denen wir gemeinsam die Zukunft der B2B-Beschaffung gestalten können.

Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an hallo@punchcommerce.de oder rufen Sie uns an unter 06142 / 953 80 - 60. Wir freuen uns über Ihr Feedback!

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